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Heilige Thekla von Kitzingen

Äbtissin der Klöster Kitzingen und Ochsenfurt

* im 8. Jh. In England
† um 790 in Kitzingen

Gedenktag: 28. September

Sie wird oft in einem Atemzug mit der heiligen Lioba genannt; umso schwerer ist es für die Nonne aus angelsächsischem Adel, aus dem Schatten ihrer bekannten Cousine herauszutreten. Dennoch verdienen Leben und Wirken der heiligen Thekla mehr als nur einen Seitenblick. Denn auch sie hatte sie maßgeblichen Anteil an der Festigung des Christentums in Franken durch tätige Nächstenliebe und konkret gelebten Glauben.

I. Das Leben der hl. Thekla

Die hl. Thekla von Kitzingen stammte aus altem angelsächsischen Adel und trat wie ihre Verwandte Lioba in der Benediktinerinnen-Abtei Wimborne Minster in Dorsetshire (England) ein. Im Jahr 732 folgten Thekla und Lioba einem Ruf ihres Landsmanns Bonifatius, der den Auftrag hatte, das östliche Frankenreich zu missionieren und zu strukturieren. Nonnen aus seiner englischen Heimat, unter ihnen Thekla, Cynehild, Lioba und Walburga, sollten ihn dabei unterstützen.

Um das noch junge Christentum im Frankenreich zu vertiefen und zu festigen, errichtete Bonifatius mehrere Frauenklöster und machte seine Begleiterinnen zu deren Vorsteherinnen. Zunächst setzte er Lioba als Äbtissin in Tauberbischofsheim ein; Liobas Cousine Thekla blieb eine Zeit lang bei ihrer. Nach dem Tod der Kitzinger Äbtissin Hadeloga um das Jahr 750 setzte Bonifatius dann Thekla als deren Nachfolgerin ein und reformierte das Kloster Kitzingen nach der Regel Benedikts. Das Kloster Kitzingen nahm daraufhin großen Aufschwung.

Darüber hinaus war die hl. Thekla an der Gründung des Klosters Ochsenfurt beteiligt: In einer Urkunde aus dem Jahr 752 wird eine Klostergründung von Bonifatius in Ochsenfurt genannt, die allerdings nicht lange existierte. Thekla war die erste Äbtissin dieses Frauenklosters. Schwerpunkte von Theklas Wirken waren die Bereiche Bildung, Erziehung und Krankenpflege.
Thekla starb um 790 in Kitzingen.

II. Verehrung

Viele sind es nicht, aber einige Kirchen mit Thekla-Patrozinien gibt es doch im Bistum Würzburg, so zum Beispiel die Filiale St. Thekla und Lioba in Prichsenstadt, die Kuratie St. Thekla in Ochsenfurt und die Pfarrei St. Thekla in Habichtsthal (Frammersbach). Darüber hinaus trägt ein Seniorenzentrum der Caritas in Würzburg die heilige Thekla im Namen.

III. Bedeutung

Die beiden Heiligenfiguren Thekla und Lioba zeigen sehr eindringlich, dass nicht nur große Männer wie Kilian, Bonifatius und Burkard am Aufbau des jungen Bistums Würzburg beteiligt waren, sondern auch Frauen eine tragende Rolle gespielt haben. Für Bischof em. Paul Werner Scheele war es gerade die Gemeinschaft aus Männern und Frauen, die letztlich zum Erfolg geführt hat: „Thekla und Lioba erinnern uns daran, dass die Gründung des Bistums Würzburg im Zeichen der Gemeinschaft geschieht. Manche Diözesen wissen nicht recht, wann und wie sie entstanden sind; andere kennen ihren formellen Gründer. Wir können uns über das Werk einer guten Gemeinschaft von Männern und Frauen freuen. Bonifatius zeichnet nicht allein verantwortlich für die Bistumsgründung; an seiner Seite steht sein Ordensbruder Burkard, den er zu unserem ersten Diözesanbischof weihte. Zugleich gehören die Engländerinnen Thekla und Lioba zum Werden unserer Diözese. Sie konnten von Anfang an frauliche Fähigkeiten für das wachsende Leben einsetzen. Ihr Rat und ihre Tat konnten dafür sorgen, dass die Frohbotschaft der Liebe, die Bonifatius und Burkard verkündeten, konkret erfahrbar wurde." (Predigt am 28. September 2001 in der Sepultur des Würzburger Doms)

Anja Legge