Über Geburtsjahr und Herkunft von Arno (Arn) ist nichts bekannt. Erst mit seiner Weihe zum neunten Bischof von Würzburg tritt der Kirchenmann, der auch politische und militärische Aufgaben übernahm, ins Licht der Geschichte. Im Jahr 855 wurde Arno von Ludwig dem Deutschen, dem König des Ostfrankenreiches, zum Bischof von Würzburg ernannt. Seine Regierungszeit fällt damit in die Zeit der karolingischen Herrscher Lothar, Ludwig II. von Italien, Karl II., Karl III. und Arnulf von Kärnten.
Erbauer des zweiten Würzburger Doms
Die Leistungen Arnos sind – typisch für diese Zeit – auf zwei gänzlich verschiedenen Feldern zu finden: Zum einen tat sich Arno als Baumeister hervor und ging als Erbauer des zweiten Würzburger Doms in die Bistumsgeschichte ein. Am 5. Juni 855 – kurz vor Arnos Ernennung zum Nachfolger Gozbalds auf dem Bischofsstuhl – war der Blitz in den von Bischof Berowelf geweihten Salvatordom eingeschlagen. Der Bau, der an der Stelle des heutigen Neumünster stand und zu den größten Kirchenbauten seiner Epoche zählte, brannte völlig nieder; ein nachfolgendes Unwetter brachte dann auch noch die Mauern des Domes zum Einsturz.
Bischof Arno ließ daraufhin in unmittelbarer Nähe zu Ehren der Frankenapostel einen neuen Dom errichten. Geweiht wurde der dreischiffige spätkarolingische Kiliansdom (basilica sancti Kiliani) vermutlich zwischen 880 und 890. Bei diesem Anlass wurden auch die Kilians-Reliquien in einer feierlichen Prozession in die neue Krypta überführt. Auch außerhalb seiner Bischofsstadt war Bischof Arno als Baumeister tätig: Im Osten seines Bistums ließ er laut Aussage des Geschichtsschreibers Thietmar von Merseburg in zehn Jahren ganze neun Kirchen bauen.
Aquilinus (urspr. Wezelinus) wurde um das Jahr 970 als Sohn einer vornehmen Würzburger Familie in der Südstadt „im Sande" geboren. Manche Quellen nennen Clavus und Aquilia als Eltern, andere berichten, dass die Mutter des Heiligen schon vor seiner Geburt in einer Vision gesehen haben soll, dass ihr Sohn adlergleich sein und etwas Großes vollbringen werde (deshalb der Name Aquilin, der Adlergleiche). Beides ist jedoch nicht gesichert und gehört vermutlich dem Reich der Legende an.
Fromm und bescheiden
Bereits als Junge soll Aquilin ein frommes Leben geführt haben und wurde deshalb von seinen Eltern zum Studium nach Köln geschickt. Dort schloss er sich dem Bischof an, wurde ins Domkapitel aufgenommen und zum Domprobst gewählt. Nach dem Tod seiner Eltern soll er nach Würzburg zurückgekehrt sein, sein gesamtes Erbe verkauft und den Armen gegeben haben. Zurück in Köln wurde der sowohl im Volk als auch bei seinen Mitbrüdern beliebte Kanoniker im Jahr 999 zum Nachfolger von Erzbischof Everger gewählt. Doch Aquilin schlug die Wahl aus und ging nach Paris, das er auf wunderbare Weise von der Pest befreite. Der dortige Bischof nahm ihn als seinen Gehilfen auf und nach dessen Tod wählte man Aquilin zum Nachfolger. Doch auch diesmal floh Aquilin – jetzt nach Pavia in Italien.
Heimtückisch ermordet
Weil er den heiligen Ambrosius sehr verehrte, zog es Aquilin nach Mailand, wo er bei den Kanonikern der Basilika des Hl. Märtyrers Laurentius in San Lorenzo Maggiore unterkam. In Italien kam es wohl zur Umformung des Namens Wezelinus zu Aquilinus. Die Hauptstadt der Lombardei war in den Jahren vor 1018 Schauplatz heftiger politischer und religiöser Auseinandersetzungen. Arianer und Neumanichäer verbreiteten gnostisches Gedankengut und predigten – ganz im Gegensatz zur katholischen Kirche – eine totale Leibfeindlichkeit. Sie negierten die Trinitätslehre und bekämpften Kirche, Priestertum und Sakramente. Aquilin wandte sich voller Elan und Beredsamkeit gegen den Unglauben, Jesus sei nur Mensch, aber nicht Gott. Zwar bekehrte er auf diese Weise viele, machte sich aber zugleich auch erbitterte Feinde.
An einem 29. Januar vor dem Jahr 1018 wurde er schließlich frühmorgens auf dem Weg zur Basilika des heiligen Ambrosius heimtückisch überfallen und mit einem Messerstoß in den Hals getötet. Blutüberströmt soll der Leichnam den ganzen Tag auf der Straße gelegen haben, bis er am Abend von Gepäckträgern aufgefunden und zur Mailänder Basilika San Lorenzo Maggiore gebracht wurde. Dort ruht der auch nach Jahrhunderten fast unverweste, mumifizierte Leichnam Aquilins bis heute in einem Reliquienschrein aus Silber und Bergkristall.