Würzburg/München (POW) Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand hält die katholische Morgenfeier am Sonntag, 15. Mai, von 10.35 bis 11 Uhr im Hörfunkprogramm Bayern 1 des Bayerischen Rundfunks. Hillenbrand nimmt bei der Feier die am selben Tag in Würzburg stattfindende Seligsprechung des Märtyrerpriesters Georg Häfner (1900-1942) in den Blick. Dabei begibt er sich unter den drei Aspekten Lebensgeschichte, Lebensvernichtung und Lebensverdichtung auf eine spirituelle Spurensuche, bei der das Profil dieses Glaubenszeugen und seine Bedeutung für heute deutlich werden sollen. „Es ist eigenartig: Gerade die Haltung der Innerlichkeit, die Georg Häfner im Leben nach außen wortkarg und mitunter sperrig erscheinen ließ, ermöglichte ihm unter den extremen Bedingungen des Konzentrationslagers das geistliche Über-Leben“, betont Hillenbrand.
* 19. Oktober 1900
† 20. August 1942
Gedenktag: 20. August
Er stirbt am 20. August 1942 im Konzentrationslager Dachau: gequält, ausgehungert, einsam. Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) zählt zu den Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. hat den Würzburger Priester Anfang Juli 2009 offiziell in den Kreis der Märtyrer aufgenommen. „So dürfen wir voller Dankbarkeit der Seligsprechungsfeier am 15. Mai 2011 entgegengehen, denn Pfarrer Häfner hat ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach Bekanntwerden der Entscheidung des Papstes.
„Er wurde mehrfach mit Fäusten traktiert, bekam Kinnhacken, so dass er blutete und zu Boden stürzte. Am nächsten Tag ging’s noch einmal in der gleichen Weise so. Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her und schlugen ihm ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner hat nie geklagt. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt, schon im Winter 1941/42. Wahrscheinlich ist, nachdem er mit Wasser behaftet war, Phlegmone entstanden (...). Nach drei Tagen war er eine Leiche. Er ist wohl ganz einsam gestorben.“ Pfarrer August Eisenmann, selbst Lagergefangener in Dachau, beschreibt mit wenigen Worten, was Pfarrer Georg Häfner in Dachau erleidet. Am 12. Dezember 1941 wird Pfarrer Häfner ins Konzentrationslager eingeliefert. Schulverbot, Verhaftung, Verhöre und Schmähungen gehen voraus. Schweigend und betend trägt der Häftling mit der Nummer 28876 das Unrecht. Er opfert das Leiden auf für seine Pfarrgemeinde.