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Selige Immina

Äbtissin in Würzburg und Karlburg

* zwischen 670 und 700 in Würzburg
† um 750 auf der Karlburg

Gedenktag: 25. Oktober

Wenig ist von ihr bekannt, und doch taucht ihr Name im Zusammenhang mit der Bistumsgründung immer wieder auf: Immina, die Tochter von Herzog Hetan II. dem Jüngeren, die in der jüngeren „Vita sancti Burchardi" aus dem 12. Jahrhundert bezeugt ist. Mit einem Tauschgeschäft trug sie dazu bei, dass das neu gegründete Bistum Würzburg würdig ausgestattet wurde und der erste Bischof Burkard einen würdigen Bischofssitz sein eigen nennen konnte.

I. Das Leben Imminas

Immina wurde zwischen 670 und 700 in Würzburg geboren und war die Tochter des letzten in Würzburg residierenden thüringischen Herzogs Hetan II. (Heden), des Jüngeren, und seiner Frau Theodrada. Immina und ihr Bruder Thuring waren damit Enkel von Herzog Gozbert und Gailana, die für den gewaltsamen Tod der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan verantwortlich zeichnet.

Für seine Tochter stiftete Hetan um 700 ein Kloster auf dem Würzburger Marienberg, wo sie „mit mehreren Frauen gleichen Gelübdes äußerst enthaltsam ihr Leben zubrachte" (Wittstadt/ Weiß) und als Nonne lebte. 41 Jahre lebte Immina in diesem frühen fränkischen Nonnenkloster. Dann, im Jahre 742, gründete Bonifatius das Bistum Würzburg und setzte Burkard als ersten Bischof ein. Der Marienberg wurde zum neuen Bischofssitz und war für ein stilles Kloster nicht mehr wirklich geeignet. Aus diesem Grund, aber auch um ein Zeugnis ihrer eigenen Frömmigkeit abzulegen, bot Immina dem jungen Bistum das väterliche Erbteil an; dafür erbat sie sich im Tausch ein anderes Kloster, nämlich das Marienkloster in Karlburg. In der Vita sancti Burchardi des Ekkehard von Aura liest sich das so: „Wenn es, segensreicher Vater, deinem Wunsch und Deiner Absicht entspräche, möchte ich dies kleine Kloster von Dir zum Lehen empfangen, dieses mein väterliches Erbe aber nach dem Völkerrecht für die heilige Kirche von Würzburg als unerschütterlichen und dauerhaften Besitz mit ständigem Eigentumsrecht hergeben." (Wittstadt / Weiß). In der (frommen) Lesart hätte Immina damit bewusst zu einer würdigen Ausstattung des jungen Bistums beigetragen. Andere Forscher vermuten hinter dem Tauschgeschäft Begehrlichkeiten des Bischofs: Um an exponierter Stelle residieren zu können, musste Immina weichen, und da sie die Tochter des Herzogs war, bot man ihr Karlburg an.

Wie dem auch sei: Der Handel, der als Imminatausch in die Geschichte eingegangen ist, kam zustande. Immina übertrug ihr Kloster auf dem Marienberg an Bischof Burkard. Im Tausch erhielt sie das Marienkloster („monasterium in honore sanctae Mariae") in Karlburg. Dieses Kloster war vermutlich Teil des Karlburger Königshofs und lag im heutigen Ortszentrum; als legendäre Gründung von Gertrud von Nivelles könnte es eines der ältesten Klöster Mainfrankens sein, bestand aber nur bis in das 9. Jahrhundert hinein.

Immina starb der Überlieferung nach im Jahr 750 in Karlburg und wurde in der Klosterkirche bestattet.

II. Verehrung

Nach der Zerstörung Karlburgs wurden Imminas Gebeine 1236 in den Würzburger Dom übertragen. Seit 1991 ruhen sie in einem Reliquienschrein in der Domkrypta. Von weiterer Verehrung ist nichts bekannt. Der Gedenktag der seligen Immina (auch Imma, Emma) ist der 25. Oktober.

Die einzige Kirche im Bistum Würzburg mit einem Immina-Patrozinium befand sich bis vor kurzem in Himmelstadt. 2010 wurde das knapp 50 Jahre alte Gotteshaus abgerissen – die Renovierung des maroden Baus war nicht rentabel, zumal sich direkt gegenüber die alte St.-Jakobus-Kirche befindet. Anstelle der Immina-Kirche wurde das Pfarrheim „Selige Immina" errichtet.

Anja Legge